Slim Cessna’s Auto Club // Catl

SA., 8. Juli 2023 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr | 17,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 20,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs

Slim Cessna´s Auto Club (Denver/US)

Eine außergewöhnliche Band, eine außergewöhnliche Geschichte. Slim Cessna’s Auto Club, das Sextett aus Denver, Colorado, sind seit über 25 Jahren dabei. Rückblende: Orange Blossom Festival, Pfingsten 2011. Laut Pressemitteilung des Bookers und verschiedener, teils recht seriöser Quellen (u.a. No Depression, Spin) sowie Augen- und Ohrenzeugen, die beste Live Band der USA, wenn nicht des Universums. Skepsis angesichts solcher Worte.
Klar, es gibt 16 Horsepower Connection (David Eugene Edwards war einst Mitglied und Wovenhand, Drummer Ordy Garrison über 15 Jahre im Auto Club), aber die beste Live Band der USA?
Dann kommen die sechs Gestalten auf die Bühne, und was danach passiert geht in die Annalen der an Höhepunkten wahrlich nicht gerade armen Historie des Festivals als nicht mehr zu toppen ein. Elektrisierend von der ersten Sekunde, Genie und Wahnsinn zu einer unschlagbaren einzigen Macht vereint, brilliante Musiker, zwei der charismatischsten Sänger, die man sich vorstellen kann -nein- man kann sich diese beiden nicht vorstellen, was bei SCAC auf der Bühne passiert ist selbst für den Musikprofi, der abertausende hochklassige Konzerte gesehen hat, nicht vorstellbar, sondern nur mit eigenen Augen verifizierbar. „Well, he was the founder of the first Baptist Church…“ Also Skepsis weicht allgemeiner Begeisterung und Begeisterung schlägt um in den Willen, zu missionieren, zu missionieren für eine Band, die es schlicht verdient hat, dass alle, Alle, ALLE sie hören, sie sehen und sich selber ein Bild machen können. Denn: hinter dem Faszinosum Slim Cessna’s Auto Club steckt weit mehr als eine famose Bühnenshow; in einem Wort zusammengefasst: Substanz. Brilliante Musiker, hatten wir schon. Zwei charismatische Frontmänner (Slim Cessna und Munly Munly) wurden auch schon erwähnt. Drei weitere Zutaten machen den Kuchen erst rund: Musik, Songs und Songtexte. Die Musik des Auto Club als „Alt. Country“ zu bezeichnen, griffe zu kurz. Slim Cessna’s Auto Club fungieren wie ein Prisma, das die einzelnen Bestandteile amerikanischer Musik in seine Einzelteile zerlegt und neu zusammen setzt, so dass längst assimilierte Traditionen prominent zum Vorschein kommen, seien es jiddische Einflüsse („Boom Magalina Hagalina Boom“), Gospel („Children of the Lord“, „Hallelujah Anyway“), osteuropäisches („He, Roger Williams“), Southern Voodoo Twang („Cold, Cold Eyes“), klassische Country-Balladen („Jesus Christ“), Balkan Beat wie in den wahnwitzigen und treibenden Tracks „Cranston“ und „That Fierce Cow“, klassischem Denver Gothic Country Sound („This is How We Do Things in the Country“) über psychedelischen Westcoast („Mark of Vaccination“) bis hin zum Post-New Wave Noise Rock des monumental-apokalyptischen „Jesus is in My Body, But my Body has Let Me Down“, alles kommt zum Vorschein und trotz dieser riesigen Bandbreite bleibt der Sound immer unverwechselbar Slim Cessna’s Auto Club.

Dann: Songs. Einen guten Song muss man schreiben können. Er kann vielerlei Gestalt haben, er sollte aber durchdacht sein, einer Dramaturgie folgen, sich aufbauen, am besten mitreißen und einen im Idealfall nicht mehr loslassen. Slim Cessna’s Auto Club haben diese Songs. Reichlich. Mit Melodien für die Ewigkeit, mit Schärfe, mit einer Prägnanz und Wucht, aber auch Suspense, SCAC setzen all dies souverän ein, nahezu perfekt auf den Punkt, ohne den Songs etwas von ihrer oft urtümlichen, rohen Kraft zu nehmen. „…and it’s not just the first Baptist Church…“ Dann: Texte. Niemand in den USA hat auch nur annähernd einen ähnlichen Kosmos an Geschichten und Charakteren erschaffen. Dinge, die aus dem Kollektivgedächtnis verdrängt werden, Geschichten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen werden mit einem ganz feinen, rabenschwarzen Humor erzählt. Fiebrige apokalyptische Visionen ebenso wie der alltägliche Wahnsinn religiöser Eiferer. Man möchte nicht dort wohnen, wo die Geschichten stattfinden, weder in „Cranston“ oder in dem Ort, wo „This is how we Do Things in the Country“ spielt (nebenbei dem vermutlich besten Song aus Sicht eines Mörders seit dem „Country Death Song“ der Violent Femmes), noch möchte man Gestalten wie Mr. Beerbohm („Hallelujah Anyway“) begegnen und wer behauptet, diese seien alle frei erfunden, der möge bitte mal das rurale, tief gläubige Amerika der Backwoods des Bible Belt besuchen… „You see: It’s the first Baptist Church in America!“ Slim Cessna’s Auto Club sind eine einzigartige Band, bei der vieles zusammenkommt: Überragende Songs, mitreißende Musik, grandiose Live Shows, zwei der charismatischsten Frontmänner und eine instrumental hervorragende Band. Slim Cessna’s Auto Club haben in den letzten zwei Dekaden von Rodeos, großen Open Airs bis zu kleinsten Punk-Schuppen alles gespielt, zusammen mit Acts wie Johnny Cash, den Melvins, 16 Horsepower, den Violent Femmes, Throwing Muses, Morphine oder Joe Diffie die Bühne geteilt. Und sie haben noch jeden Saal oder Festival Ground zum Kochen gebracht.
Sie veröffentlichen Ihre Platten bei Alternative Tentacles und haben eine Werkschau bei Glitterhouse erscheinen lassen.
„This is the Band that plays the bar at the end of the world.“ (Jello Biafra/Dead Kennedys)

catl. (Toronto/CAN)

catl. sind ein Rock’n’Roll-Duo aus Toronto, das dafür bekannt ist, die Leute zum Trinken und Tanzen zu animieren. Sie haben 5 Alben veröffentlicht, die von Kritikern gelobt wurden und sind seit 2010 ausgiebig in den USA, Europa und Kanada getourt. catl. haben kürzlich ihre fünfte LP mit dem Titel „Bide my time until I die“ bei Beast Records (Frankreich) und Romanus Records (USA) veröffentlicht.
Bei catl. spielt Jamie Fleming auf seiner 40er Gretsch, während Sarah Kirkpatrick am 2-teiligen Schlagzeug für einen stetigen, dreckigen Groove sorgt. Dieses energiegeladene Paar wird für seine intensiven Live-Auftritte und seine einnehmende Bühnenpräsenz gelobt.
catl. hat die Bühne mit Alabama Shakes, Jon Spencer Blues Explosion, The Sadies, Andre Williams, The Sonics, The Gories, The Schizophonics und The Reigning Sound geteilt. Sie spielten auf dem Montreal International Jazz Festival, NXNE, SXSW, Pop Montreal, Sled Island Music Festival, TURF, Deep Blues Festival in Bayport, MN, und Clarksdale, MS, Binic Folk and Blues Festival in Frankreich, Muddy Roots Europe, sowie dem Raut Oak Fest in Deutschland.

Get Jealous (NL) // Fatigue (B)

FR., 16. Juni 2023 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr | 15,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 18,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs


Wir werden nicht mehr auf einen tagesaktuellen Test bestehen. Wir freuen uns aber über jeden, der einen mitbringt. 🙂


Get Jealous (NL) 

Foto: Celina Veenendaal

Egal ob man sie jetzt Pop, Punk, einschüchternd, einladend, erfrischend oder viel zu ernst findet: Get Jealous haben bisher noch Jede*n zur/m gefesselten Zuhörer*in konvertiert. Selbst vehemente Szene-Verweigerer*innen, die dachten, dass sie Punk so gar nicht mögen.
Wannabe-Skater Marike (she/her), Drummer Marek (he/him) und Frontbitch Otto (they/them) sind in ihrem prägnanten und energetischen Sound inspirativ im Spagat zwischen den musikalischen Jugendjahren der Regrettes und sämtlichen Disney-Theme-Songs unterwegs. Die kurzen, lauten Punktunes münden regelmäßig in catchy Popmelodien, während Ottos Lyrics die zerrüttete Gesellschaft rezitieren & Anstoß für inner-monologen Diskurs sind. Skurril poetische Pöbelromantik auf einem mit Finesse garnierten Gerüst aus preschenden Drums, wummerndem Bass & Shouts.
Live bilden Marike und Marek die spielfreudig sprudelnde Basis, welche Otto immer mal wieder die Freiheit lässt, ihre Vocals aus der wogenden Meute heraus, von der nächsten Bar herunter oder in frontaler Barrikadenhaltung mit brachialer Kraft heraus zu bellen. So geschehen u.a. bei Auftritten beim Eurosonic, sowie Support-Gigs mit den Leoniden, Östro 430 und HiSpencer!, sowie belohnt mit dem ‚Paul Smits Award‘ für die besten Performer 2019.

Fatigue (B)

Foto: Damon (Starkiller)

»In der Wut liegt die Kraft« – diese abgewandelte Redewendung lehnt sich nicht nur an den Titel ihres im Winter 2022 erschienenen Debutalbums »Precious Rage« an, sondern stellt gleichsam das Motto der aus vier Berliner*innen bestehenden grunge spiced Riot/Punkband FATIGUE dar – denn Wut ist nicht immer zerstörerisch, sie erzeugt auch nötige Veränderung. Sei es gesamtgesellschaftlich, in der Musikindustrie und im Speziellen in einem männerdominierten musikalischen Genre, auf Club- und Festivalbühnen, zwischen mir und dir.
Die Band, welche sich bereits 2019 gründete, steht in der Tradition der Riot Grrrl Bewegung und der entsprechenden lauten und lippenstiftverschmierten Heldinnen der 90er-Jahre (L7, Babes in Toyland, Hole, Bikini Kill u.a.), bedient sich jedoch zudem weiterer musikalischer Genres sowie moderner Elemente. So reichen die musikalischen Facetten der Band von Punkrock über Garage bis hin zu Grunge. Raue Gitarrenriffs, treibendes Schlagzeug, einprägsame Refrains und kraftvolle Vocals mit empowernden Message sind die Markenzeichen der Band. FATIGUE wendet sich feministischen Themen zu, die explizit FLINTA betreffen, somit ein bedeutendes Identifikationspotential bieten und die von Bands, deren Mitglieder ausschließlich oder größtenteils cis-männlich besetzt sind, selten angesprochen werden. So werden Themen wie Sexismus, fehlende Gleichbehandlung, weibliche Selbstbestimmung und veraltete, dennoch stetig von der Gesellschaft reproduzierte Rollenbilder und Stereotype in den Lyrics verarbeitet. FATIGUE gelingt dabei ein Drahtseilakt: Diese Themen werden mit Leichtigkeit und einem Augenzwinkern vorgetragen, ohne jedoch die gesellschaftliche Tragweite oder nötige Ernsthaftigkeit zu verleugnen. 

May-Bi Laut-Festival

FR., 12. Mai 2023 im FORUM Bielefeld

ExEinlass: 19.30 Uhr | 25,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 28,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs


Wir haben euch versprochen, dass wir unser 40stes Jubiläum das ganze Jahr feiern werden und genau das tun wir !!!
Schaut doch mal, was für ein schickes Festival wir da unter dem Namen „May-Bi-Laut !“ zusammengebastelt haben…..!! Das wird ein fetter Abend, so viel steht fest…!
Jetzt ham wer keine Ausrufezeichen mehr, besorgt euch früh genug ein Ticket (empfehlen wir). 🤘

A Deer A Horse // Closer to Distance

FR., 31. März 2023 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr | 15,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 18,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs


Wir werden nicht mehr auf einen tagesaktuellen Test bestehen. Wir freuen uns aber über jeden, der einen mitbringt. 🙂


A Deer A Horse (Brooklyn/NYC) 

Massive Basslines, massives Gitarrenfeuerwerk, massives Druming, markante, kraftvolle Vocals. Starkes Songwriting und eingängige Melodien. Die 4-köpfige Band drückt einem ihre Bassläufe, schwere Fuzzgitarren und klagenden wie auch nihilistischen Texte mit einer zeitweise grimmigen Stoner-Attitüde durch einen Mix aus Doom und einem Hauch Sludge-Metal direkt ins Gesicht. Mit anderen Worten: A Deer A Horse findet man irgendwo in den Lücken zwischen solchen Bands wie Melvins, Red Fang, Sleater-Kinney oder L7. So oder so liefert diese Band extrem überzeugendes Zeug. Mitsingen, Headbangen oder beides? Your Choice! 

Nach einigen Singles und Kassetten wurde das A Deer A Horse  Debut-Album „Grind“ im April 2022 veröffentlicht. Produziert von der Band und Jamie Uertz (Gojira, Anthrax), aufgenommen von Sylvia Massy (Tool, System of a Down), mit zusätzlichem Mixing von Johann Meyer (Gojira ). Nach regelmäßigen Touren durch die USA kommen A Deer A Horse im Frühjahr 2023 erstmalig nach Europa. 

A Deer A Horse bei bandcamp

Closer to Distance

Closer to Distance bezeichnen ihre ausschließlich selbst geschriebene Musik als »Industrial Heavy Suicide Blues«. Die Band besteht aus Tita (Gesang/Keyboards), Pit (E-Gitarre), Helge (E-Drums) und Haggety (E-Bass). Die Stücke der 2007 gegründeten Band sind meist von dunkler Stimmung und behandeln textlich „The dark side of life“. 

Klotzs // Kontrolle

FR., 03. Februar 2023 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr | 15,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 18,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs


Wir werden nicht mehr auf einen tagesaktuellen Test bestehen. Wir freuen uns aber über jeden, der einen mitbringt. 🙂


Klotzs

Das Siegener Duo ist hierzulande spätestens seit der Splitsingle mit EA80 bekannt. Doch verbindet die beiden Bands nicht nur eine jahrelange Freundschaft und die Bretter der Bühne, die die Welt bedeuten. Denn auch der düstere Einfluss der Mönchengladbacher hat sich in den ausgeklügelten Texten und der Musik von Klotzs niedergeschlagen. Das ganze wird aber seit je her durch eine ordentliche Prise Noise-Pop und innovativen Krautpunk zu einer absolut frischen und eigenständigen Note verdichtet.

Klotzs haben uns schon ’21 im Bielezelt beehrt, was dazu führte, daß wir sie unbedingt nochmal sehen müssen…es war einfach zu gut
Klotzs bei Bandkamp

Kontrolle

Kontrolle spielen achzigeresken Post-/Wavepunk mit entsprechend düsterem Einschlag, ohne dabei ihre Punk/Hardcore-Wurzeln zu verleugnen. Kontrolle bewegen sich zwischen Wut und Finsternis bzw. Tanzbarkeit und Lethargie und zeigen dabei ein gutes Gespür für Spannungsbögen. Kontrolle erinnern die eine an EA80 oder Fliehende Stürme, den anderen vielleicht eher an Joy Division oder Tears for Fears.

Kontrolle waren unseres Wissens nach noch nie in Bielefeld, und das kann ja nicht angehen…
Kontrolle bei Bandcamp

Transmitter // HC Baxxter

FR., 09. Dezember 2022 im FORUM Bielefeld

Einlass: 19.30 Uhr – VVK: 12,00 € (zzgl. VVK-Gebühr) | AK 15,00 €
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36

Das Konzert wird präsentiert von Hertz 87,9


Wir werden angesichts der bei unserem letzten Konzert gemachten Erfahrungen nicht mehr auf einen tagesaktuellen Test bestehen. Wir freuen uns aber über jeden, der einen mitbringt. 🙂


Transmitter

Kritiker empfahlen The Prodigy einst, den drei Jungs von Transmitter aus Hannover und Newcastle (UK) mal auf die Finger zu schauen, da es bei diesen heftiger knalle als bei den altehrwürdigen Herren des Drum’n’Bass. Wenn’s also wummst und wummert, wenn‘s flackert und flimmert, wenn geschwitzt und getanzt wird, dann schickt mit ziemlicher Sicherheit das Electro-Rock-Trio seine Mixtur aus Beats, Bass und Visualshow durch die Boxen und über die Screens. Transmitter sind dabei so etwas wie eine ununterbrochen tourende Sound-Dampfwumme, die ihren unglaublich energetischen Sound-Video-Mix seit Anfang des Jahrtausends quer durch Europa walzen lässt.

Transmitter bei facebook

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HC Baxxter

HC Baxxter kombiniert seine Lieblings-Musikstilrichtungen: trashiger Kirmes-Techno und Hardcore-Punk. Was sich erstmal widersprüchlich anhört, macht aber Sinn, wenn man seine Bühnenshow erlebt.

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HC Baxxter bei Bandcamp
HC Baxxter bei facebook

DŸSE // Speedhippie

DO., 10. November 2022 im FORUM Bielefeld

Einlass: 19.30 Uhr – VVK 15,00 € (zzgl. VVK-Gebühr) | AK 19,99 €
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36


Bitte bringt einen tagesaktuellen Corona-Test mit. Die Teststation der BIEKRA am Siggi wird am Donnerstag extra für uns bis 21.00 Uhr geöffnet haben. Die Tests sind kostenfrei. Wenn ihr diese Einwilligungserklärung bereits ausgefüllt mitbringt, könnt ihr den Test quasi im Vorbeigehen machen. Vielen Dank für eure tolle Kooperation (und eurer Verständnis für unser Test-Konzept).


Dÿse – »Widergeburt«

Flüstern, Grollen, Scheppern, Abfahrt. Von der emotionalen wie detailgeladenen Musik des Berliner Noise-Rock-Duos mag man sich zwar immer wieder gern niederstrecken lassen, doch es geht hier um so viel mehr als um bloße Überwältigung. Das neue Album „Widergeburt“ verdichtet das Prinzip Dÿse dabei wie noch nie – ein Ameisenhaufen aus großen, kleinen und verdammt abgedrehten Ideen.

Ein einzelner Mann stellt sich dem anrollenden Panzer in den Weg. Mensch gegen Kriegsmaschine. Die Kräfteverhältnisse könnten kaum ungleicher sein. Und doch… der Panzer stoppt. „Tankman“ wird er in dem Dÿse-Stück „Laicos Neidem“ genannt, dessen Text unter anderem auf dieses ikonische Bild vom Aufbegehren der Studierenden in Peking 1989 referiert. Ein Bild, das um die Welt ging. Also nach damaligen Verhältnissen, also Tagessschau, Zeitungen, Illustrierten – alles mehr oder weniger zeitversetzt. Analoge Schneckenpost eben. Welch intervenierende Kraft allerdings hätten diese Bilder aus Peking wohl heute zu Zeiten Social Media gehabt? Hätte die damit verbundene Öffentlichkeit das Überrollen des Aufstands verhindert? Oder panzert Social Media viel eher im Hier und Jetzt ein respektvolles Miteinander nieder?

Fragen, auf die man beim diesem Album gefasst sein muss. Vorgegebene Antworten zum Ankreuzen in Kästchen gibt‘s woanders. „Widergeburt“ dagegen ist die multiperspektivische Noiserock-Intervention des neuen Jahrzehnts.

Aber noch mal von vorn: Dÿse, das sind Jarii van Gohl und Andrej Dietrich. Mit ihrer Gründungsgeschichte sollte man sich nicht lange aufhalten, im Zweifel stimmt sie ohnehin nicht. Selbst auf Wikipedia finden sich eher fragwürdige Legenden über das Kennenlernen der beiden, klingt alles mehr nach Seemannsgarn statt nach belastbaren Hard Facts. Sie hätten eine gute Geschichte schon immer der musikhistorischen Auskunftspflicht vorgezogen, sagt Andrej Dietrich entschuldigend. Wobei es allerdings nicht wirklich so aussieht, als täte ihm das Besonders leid. Warum sollte es auch?

Dÿse, das ist diese Band mit dem komischen Umlaut, sie nahm in den Nuller Jahren in Jena ihren Ausgang, mittlerweile leben Andrej und Jarii in Berlin.

Beschäftigt man sich mit der Musik der beiden gelangt man immer wieder an die zentralen Eckpunkte: Haltung, Intensität, D.I.Y., Live, Energie.

Darüber hinaus irritieren Dÿse gern das System, auch das eigene, und würden nicht ohne den mitgelieferten Humor funktionieren. Soviel zur Ausgangsposition, wer wirklich noch mehr Hard Facts braucht, möge bitte ein Crowdfunding für ein Dÿse-Biopic ins Leben rufen.

Im Mittelpunkt soll das Jetzt stehen, sieben Jahre nach „Das Nation“ nun das neue Album. Darauf haben Dÿse, dieses Duo ohne Bass-Spieler, ihrem Missing Link auf ein kleines Denkmal gesetzt. Hallo Bassist! Der fehlt dem Duo schon immer – mit voller Absicht. „Trotzdem wollten wir natürlich auch diesmal das Frequenzspektrum abdecken“, sagt Jarii van Gohl. Auch diesmal sollten die Aufnahmen nicht ohne Bass-Spuren auskommen. Dÿse haben sich dafür an befreundete Bassisten gewandt und um Beiträge zu den neuen Stücken gebeten. Der Bassist also als Ehrengast?

Ja.

Honig auf die Wunden, denn man weiß doch, wie sparsam der Bass sonst in einer Band mit Aufmerksamkeit bedacht wird. Bei Dÿse knüpfen also zehn unterschiedliche Bassisten an die Songs an. Bassisten, die sonst u.a. Beatsteaks, Deichkind, Kraftklub, Vizediktator, Heaven Shall Burn bis hin zu Rammstein spielen. Ach ja, und auf „Alles ist meins“ hört man Farin Urlaub am Bass – der bei den Ärzten, so genau sollte man sein, gemeinhin ja eher Gitarre ist.

Ein solches Open-Source-Konzept gab es vorher noch nicht, aber für Dÿse ist das Kollektiv-Bewusstsein dennoch nichts Neues. Das Album „Das Nation“ trug diesen bandeigenen Pluralismus ja bereits im Namen – und auch in der Musik.

So hat man auch „Laicos Neidem“ das erste Video, genutzt, mit Leuten zusammenzukommen, mit dem Dÿse-eigenen Ziel, gemeinsam mehr als die Summe der einzelnen Teile zu sein. Schlagzeuger und Sänger Jarii van Gohl allerdings zerlegte es dabei fast in Einzelteile. „Ich habe früher Breakdance gemacht – und war der Überzeugung, ich muss mich nicht aufwärmen. In Folge dessen habe ich mir das Knie verdreht. Meniskusschaden.“ Auweia. „Aber Schlagzeugspielen geht schon wieder“, schickt er zur Beruhigung hinterher. Na, dann. Dem Clip sieht man diese fiese Facette zum Glück nicht an, er beschwört eher Blockparty- Atmosphäre herauf, wie man sie von einem 80er-Jahre Kultfilm wie „Beat Street“ kennen kann.

Die größte Leistung von „Widergeburt“ dürfte allerdings sein, dass diese entfesselte Energie, die ihre Live-Auftritte zu einer Mischung aus Auffahrunfall und Ekstase werden lässt, noch nie unmittelbarer auf Band gepresst wurde. Wer Dÿse schon mal live erlebt hat, weiß, was dieser letzte Satz für eine Verheißung darstellt…

Text: Linus Volkmann

Support: Speedhippie aus Bielefeld

Munly & the Lupercalians (USA) // Dead Raze (UK)

FR., 28. Oktober 2022 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr – VVK: 13,00 Euro (zzgl. Gebühren)


Wie halten wir es mit Corona?
Nach unseren letzten Konzerten haben wir von euch viele positive Rückmeldungen bekommen, wie umsichtig wir unsere Einlassbestimmungen handhaben. Wir haben uns nach einer Diskussion dazu entschlossen, dass wir (weiterhin) einen tagesaktuellen Test sehen möchten, den Impfstatus aber nicht mehr abfragen. Es gibt noch immer Stationen, die kostenfrei testen – beispielsweise die Station der Biekra am Siggi.
Wir freuen uns, wenn wir weiterhin alle gesund und munter Konzerte veranstalten und besuchen können – wir setzen da ganz auf euer Verständnis und eure Solidarität!
Eure Kulturgruppe


Munly & the Lupercalians

Die Anwesenheit von Jay Munly kann manchmal etwas beängstigend sein und da einige der Lupercalianer bei ihren Auftritten schwarze Gewänder und Kegelhüte tragen, bewegt sich das ganze Erlebnis am Rande des Gruseligen.
Der Gothic-Country von Slim Cessna’s Auto Club, dessen Co-Frontmann Munly ist, ist immer noch rauszuhören, aber manchmal wird der Twang zugunsten einer völlig anderen musikalischen Erfahrung entfernt, die ebenso fröhlich wie auch nach düsterem Gothic-Country klingt.

Dead Raze

Stampfender, pulsierender, high energy Rock’n’Roll!
Dead Raze sind ein neues /Blues-Duo aus Liverpool, bestehend aus dem irischen Einwanderer Matthew Cawe und Ollie Fontaine am Schlagzeug. Ihre Musik ist beeinflusst von Swamp Blues und Punkrock der alten Schule, alles mit stark verzerrter Slide-Gitarre. Dead Raze haben bereits ein Album in Island aufgenommen, traten in England und Tschechien auf und touren im Oktober in Deutschland.

»A mixture of MC5 and Leadbelly, the Stooges meet T-Bone Walker. It’s primal, it’s fast, it’s vicious. A must see« – The Last Stop Sounds

ZZZ Hacker – 42 Jahre

SA., 01. Oktober 2022 im FORUM Bielefeld

Einlass: 19.00 Uhr – Vorverkauf: Kooky Record Shop, Arndtstr.36, 33615 Bielefeld und Thrilling Drilling. Friedrichstr. 49, 33615 Bielefeld sowie über Eventim.


42 Jahre ZZZ Hacker

Nicht mehr lange und es geht wieder rund: Sa 01.10.2022 im Forum Bielefeld, Meller Str. 2. Kulturgruppe präsentiert: 42 Jahre ZZZ Hacker mit Niteblind, Breather (BI), ZZZ Hacker (BI), Dampfmaschine (OS) und Yacøpsae (HH). Und selbstverständlich sind auch die Mörderblumen sowie das Hackerballett mit am Start. Karten im VVK gibt es bei Kooky Record Shop, Arndtstr.36, 33615 Bielefeld und Thrilling Drilling. Friedrichstr. 49, 33615 Bielefeld sowie über Eventim. Einlass ist um 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr. Einlass mit tagesaktuellem negativem Corona Test.


ZZZ Hacker

sind tatsächlich eine der Dienstältesten deutschen Punkbands die immer noch aktiv sind. Eigentlich wollte die Band die Welt lediglich mit grünen Aufklebern beglücken, bis irgendwer auf die Idee kam eine Band zu gründen, die eben genau den Namen hatte, der auf diesen grünen Aufklebern stand. Ein weiterer Plan war, hinter ZZ Top im Plattenregal zu stehen, deshalb die 3 Z! Dumm nur, dass, als die erste ZZZ Hacker LP 1998 rauskam kaum noch LP´s im Handel waren. Die Ärzte (aus Berlin, aus Berlin) verpasste der Band den Slogan :“ Die faulste Band der Welt“. Dabei ist die Band eigentlich ständig überprobt so dass gar keine Proben abseits der Bühne notwendig sind. Und so nutzte die Band die Corona bedingte Pause damit einen ordentlichen Tresen in den Proberaum zu zimmern. Ist ja auch gemütlicher als diese lauten Verstärker.

Dampfmaschine

ist eine Osnabrücker Noiserock-Band, die 1999 gegründet wurde, aber bis 2008 unter dem Namen Good Witch of the South unterwegs war. Nach zwei englischsprachigen Langspielern und über 300 Shows als Good Witch of the South kehrte die Truppe um Sänger Siggy Rock zu deutschen Texten und dem ursprünglichen Bandnamen Dampfmaschine zurück und nahmen ihr Debütalbum I Love My Body in einem einzigen Studio-Livetake bei Claus Grabke (Thumb) in Gütersloh auf. Es folgen die Vertragsunterzeichnung beim Hamburger Label Bitzcore und unzählige Shows u.a. mit Die Ärzte, Smoke Blow, Reagan Youth und Adolescents.

Breather

die drei Musiker aus Bielefeld brauchten bei der Bandgründung eine Atempause (= Breather) von dem Geschwindigkeitsrausch, in dem sie sich in diversen Punkrockbands über Jahrzehnte befunden hatten. So wurde die Gitarre tiefer gestimmt, das Tempo gedrosselt und der Gesang in andere Sphären katapultiert. Herausgekommen ist eine Musik, die Elemente des Stoner-Rock mit Doom auf eine einzigartige Art und Weise verbindet, wie sie wohl nur von Menschen produziert werden kann, die zuvor in anderen Genres beheimatet waren.

Yacøpsae

Yacøpsæ wurden 1990 im Umfeld der Hamburger Punk-/Hausbesetzer-Szene gegründet. Der Bandname geht auf den Nachnamen („Jakobs“) des Sängers der lokalen Band The DDL’s zurück. Typisch für Yacøpsæ-Lieder sind Blastbeats, Stop’n’Go-Breaks, Keifgesang und gesellschaftskritische Texte in deutscher Sprache. Die Band selbst ordnet sich nicht dem Grindcore zu, den sie insbesondere bei Betrachtung seiner Untergenres als „krampfhaft (…) provokativ“ und im Falle von Porngrind als sexistisch empfindet, sondern sieht sich zwischen den Hardcore-Subgenres Powerviolence und Fastcore. 2015 erschien eine Split EP mit ZZZ Hacker.

Das Hackerballett

feiert dieses Jahr sein 30 jähriges Bestehen. Von klassischem Tanz bis hin zu mental komplexen Choreografien reicht hier das Repertoire. Unterstützung bekommt das Ballett von den Mörderblumen, die wie immer etwas am Planen dran sind.

Also, wie gewohnt erwartet uns ein abwechslungsreicher Abend oder auch ein „Kessel Buntes“. 42 Jahre ZZZ Hacker muss ja ordentlich gefeiert werden.

Brandmann // Die lieben Löwen

FR., 09. September 2022 im FORUM Bielefeld

Einlass: 20.30 Uhr – nur AK – 12,00 €


Wie halten wir es mit Corona?
Nach unseren letzten Konzerten haben wir von euch viele positive Rückmeldungen bekommen, wie umsichtig wir unsere Einlassbestimmungen handhaben. Wir haben uns nach einer Diskussion dazu entschlossen, dass wir (weiterhin) einen tagesaktuellen Test sehen möchten, den Impfstatus aber nicht mehr abfragen. Es gibt noch immer Stationen, die kostenfrei testen – beispielsweise die Station der Biekra am Siggi.
Wir freuen uns, wenn wir weiterhin alle gesund und munter Konzerte veranstalten und besuchen können – wir setzen da ganz auf euer Verständnis und eure Solidarität!
Eure Kulturgruppe


ULF fallen leider an dem Termin aus. Dafür spielen »Brandmann« aus Bielefeld

Die lieben Löwen (DO)

Punk ist tot? Vielleicht. Sind Die lieben Löwen daran schuld? Wahrscheinlich nicht. Das haben andere schon lange vorher verbockt. Mit diesem Bandnamen ist das zwar auch nicht mehr zu retten, aber die Löwen holen die Hörer*innen trotzdem einfach mal da ab, wo sie stehen. Wütende Gassenhauer über alles was nervt stehen neben absurden Geschichten aus dem Leben. Noch eine Prise Humor dazu und zack: Hier haben wir die liebste Punkband Dortmunds.
Die lieben Löwen bei facebook