FR., 16. Juni 2023 im FORUM Bielefeld
Einlass: 20.30 Uhr | 15,00 Euro (zzgl. VVK-Gebühr) | Abendkasse 18,00 Euro
Tickets gibt es im Kooky Record Shop an der Arndtstraße 36 und bei Tix for Gigs
Wir werden nicht mehr auf einen tagesaktuellen Test bestehen. Wir freuen uns aber über jeden, der einen mitbringt. 🙂
Get Jealous (NL)
Egal ob man sie jetzt Pop, Punk, einschüchternd, einladend, erfrischend oder viel zu ernst findet: Get Jealous haben bisher noch Jede*n zur/m gefesselten Zuhörer*in konvertiert. Selbst vehemente Szene-Verweigerer*innen, die dachten, dass sie Punk so gar nicht mögen.
Wannabe-Skater Marike (she/her), Drummer Marek (he/him) und Frontbitch Otto (they/them) sind in ihrem prägnanten und energetischen Sound inspirativ im Spagat zwischen den musikalischen Jugendjahren der Regrettes und sämtlichen Disney-Theme-Songs unterwegs. Die kurzen, lauten Punktunes münden regelmäßig in catchy Popmelodien, während Ottos Lyrics die zerrüttete Gesellschaft rezitieren & Anstoß für inner-monologen Diskurs sind. Skurril poetische Pöbelromantik auf einem mit Finesse garnierten Gerüst aus preschenden Drums, wummerndem Bass & Shouts.
Live bilden Marike und Marek die spielfreudig sprudelnde Basis, welche Otto immer mal wieder die Freiheit lässt, ihre Vocals aus der wogenden Meute heraus, von der nächsten Bar herunter oder in frontaler Barrikadenhaltung mit brachialer Kraft heraus zu bellen. So geschehen u.a. bei Auftritten beim Eurosonic, sowie Support-Gigs mit den Leoniden, Östro 430 und HiSpencer!, sowie belohnt mit dem ‚Paul Smits Award‘ für die besten Performer 2019.
Fatigue (B)
»In der Wut liegt die Kraft« – diese abgewandelte Redewendung lehnt sich nicht nur an den Titel ihres im Winter 2022 erschienenen Debutalbums »Precious Rage« an, sondern stellt gleichsam das Motto der aus vier Berliner*innen bestehenden grunge spiced Riot/Punkband FATIGUE dar – denn Wut ist nicht immer zerstörerisch, sie erzeugt auch nötige Veränderung. Sei es gesamtgesellschaftlich, in der Musikindustrie und im Speziellen in einem männerdominierten musikalischen Genre, auf Club- und Festivalbühnen, zwischen mir und dir.
Die Band, welche sich bereits 2019 gründete, steht in der Tradition der Riot Grrrl Bewegung und der entsprechenden lauten und lippenstiftverschmierten Heldinnen der 90er-Jahre (L7, Babes in Toyland, Hole, Bikini Kill u.a.), bedient sich jedoch zudem weiterer musikalischer Genres sowie moderner Elemente. So reichen die musikalischen Facetten der Band von Punkrock über Garage bis hin zu Grunge. Raue Gitarrenriffs, treibendes Schlagzeug, einprägsame Refrains und kraftvolle Vocals mit empowernden Message sind die Markenzeichen der Band. FATIGUE wendet sich feministischen Themen zu, die explizit FLINTA betreffen, somit ein bedeutendes Identifikationspotential bieten und die von Bands, deren Mitglieder ausschließlich oder größtenteils cis-männlich besetzt sind, selten angesprochen werden. So werden Themen wie Sexismus, fehlende Gleichbehandlung, weibliche Selbstbestimmung und veraltete, dennoch stetig von der Gesellschaft reproduzierte Rollenbilder und Stereotype in den Lyrics verarbeitet. FATIGUE gelingt dabei ein Drahtseilakt: Diese Themen werden mit Leichtigkeit und einem Augenzwinkern vorgetragen, ohne jedoch die gesellschaftliche Tragweite oder nötige Ernsthaftigkeit zu verleugnen.